Die rote Telefonzelle vor dem Unterhachinger Rathaus sticht sofort ins Auge. Nicht nur die Farbe fällt auf, sondern auch der Stil - "very british". Kein Wunder, denn es handelt sich um eine echte britische Telefonzelle. Im Jahre 1999 schenkte die Partnergemeinde Witney Unterhaching die Zelle anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Partnerschaft. Jetzt füllt der Städte-Partnerschaftskreis sie mit neuen Leben: Aus der Telefonzelle wird eine internationale Bücherzelle, die ab sofort geöffnet ist.
Sieben Regale haben die Mitglieder eingebaut und damit Platz für über 200 Bücher geschaffen. Vom Roman über Krimi bis zum Sachbuch sind verschiedenste Werke dort zu finden.
Das System ist einfach. Die Bücherzelle ist rund um die Uhr geöffnet. Jederzeit können sich die Bürgerinnen und Bürger die Bücher ausleihen, oder auch selbst Bücher, die nicht mehr gebraucht werden, dort in die Regale stellen. Der Bücherschrank soll international sein. Deshalb dürfen Bücher in allen Sprachen hinterlegt werden. Die Partnergemeinden Witney, Le Vesinet und Zywiec haben schon eine Vielzahl von Büchern gespendet. Der 1. Vorsitzende des Städte-Partnerschaftskreises Thomas H. Jaeger hofft, dass die Idee eines internationalen Bücherschranks auch in den anderen Partnergemeinden Anklang findet und somit ein Austausch mit internationalen Büchern die Partnerschaften bereichert.
Jaeger erinnert sich daran wie die Telefonzelle nach Unterhaching kam. "Mit Unterstützung einer Magnetfirma aus Oxford wurde sie über Erlangen nach Unterhaching transportiert", berichtet Jaeger. "Sie wiegt immerhin 750 Kilogramm und stellte uns alle vor logistischen Herausforderungen." Bevor die Telefonzelle damals in Unterhaching errichtet wurde, haben John Taylor, Rab Peattie und Ronnie Cobb aus Witney die Telefonzelle restauriert. Viele Jahre diente sie auch in Unterhaching als öffentliches Telefon, verlor in Zeiten von Handys und Smartphones aber an Bedeutung, so dass der Münzapparat abgebaut wurde.
Thomas H. Jaeger, 1. Vorsitzender des Städte-Partnerschaftskreises und die Ansprechpartnerin für Le Vesinet, Astrid Probst, übergaben die rote Telefonzelle jetzt ihrer neuen Bestimmung als internationalen Bücherschrank. Foto: Stiller |